Männer nutzen häufig ihre Kontakte, um Karriere zu planen. Frauen bedienen sich dieser Gelegenheit noch zu selten, holen aber in Sachen Netzwerken erfreulicherweise stark auf. Wir stellen in unregelmäßigen Abständen Frauen-Netzwerke vor und starten mit dem Frauen-Netzwerk der SWM.

Dieses entstand 2015 und zählt mittlerweile 500 Kolleginnen. Das Kernteam der Expertisen besteht aus Ines Lindner, Dr. Karin Thelen und Sonja Schmutzer. Ziel des Netzwerkes ist eine Mischung aus Vernetzungs- und Wissensangeboten sowie speziellen Mentoring-Programmen für die berufliche Weiterentwicklung der Frauen
bei den SWM.

Wir freuen uns besonders, dass diese drei Damen alle Mentees und/oder Mentorinnen bei uns im Cross-Mentoring München waren.

Im Interview gewähren sie uns spannende Einblicke und verraten, warum ihnen die Expertisen ein Herzensthema sind.

Ihr habt die Expertisen 2015 gegründet. Wie hat alles angefangen?

Die Expertisen sind aus einer Grassroots-Bewegung entstanden. Ein Team von Mitarbeiterinnen wollte aktiv Veränderungen herbeiführen, beim kulturellen Wandel, bei der Vernetzung zwischen den Unternehmensbereichen und bei der Frauenförderung. Dieses Kernteam konzipierte das Netzwerk und gewann den Vorsitzenden der Geschäftsführung Dr. Florian Bieberbach und den Personalgeschäftsführer Werner Albrecht als wichtige Unterstützer.

Im ersten Schritt richtete sich das Netzwerk an Führungsfrauen der SWM – um es nachhaltig zu etablieren, Vertrauen untereinander wachsen zu lassen und es inhaltlich zu fokussieren. Dieser Ansatz ging vollständig auf: Ende 2017 war das Netzwerk bereits gut etabliert und organisiert – und öffnete sich für alle interessierten Mitarbeiterinnen der SWM. Schritt für Schritt ging das Wachstum weiter. So sind heute auch Kolleginnen Teil der Expertisen, die nicht zum sogenannten SWM Kernkonzern gehören.

Warum braucht es überhaupt ein Frauennetzwerk?

Weil bis heute die Gleichstellung von Frauen gesellschaftlich noch nicht vollständig gegeben ist und noch eine Vielzahl von unbewussten Stereotypen (sog. unconscious bias) vorherrschen – egal wo. Weil Geschlechterdiversität ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für ein Unternehmen ist. Weil es ohne konkrete Maßnahmen, ohne aktives Engagement von Frauen für Frauen keine Veränderung geben wird. Weil alle – auch Männer – von einer tatsächlichen Gleichstellung von Männern und Frauen im gesellschaftlichen und unternehmerischen Kontext profitieren.

Sollten Frauen nicht lieber mit Männern netzwerken – wo doch die Führungsetagen überwiegend mit Männern besetzt sind?

Ja, natürlich. Netzwerken ist wichtig – auch mit „den Männern“. Das Expertisen-Kernteam netzwerkt intensiv auch mit Entscheidern, um optimale Rahmenbedingungen für das Netzwerk zu schaffen, z. B. bei Budgetfragen.

Und: Wir netzwerken mit Männern, um auf die besonderen Herausforderungen von Frauen aufmerksam zu machen (z.B. die hohen Belastungen durch die Vereinbarung von Arbeit und Care-Aufgaben während der Corona-Pandemie) und um gemeinsam konkrete Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Netzwerken soll doch so divers wie möglich sein. Nur so wird der eigene Horizont weit! Nur so gewinnt Frau an Einfluss und nur so gewinnen die Unternehmen die besten Köpfe für die Herausforderungen der Zukunft!

Und hier geht es zum ganzen Interview:

https://www.swm.de/magazin/leben/expertisen-business-frauen-netzwerk

Wir wünschen Ines Lindner, Dr. Karin Thelen und Sonja Schmutzer weiterhin viel Erfolg und Inspiration für das Frauen-Netzwerk.